Skip to main content

Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

OstseeZeitung vom 03.09.2021:

Ribnitz-Damgarten Schülerinnen und Schüler der Bernstein-Schule Ribnitz-Damgarten haben beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2020/21 zum Thema „Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft“ gewonnen. Am Mittwoch wurde den Neunt- und Zehntklässlern im Plenarsaal des Schweriner Landtages der Förderpreis für ihr Projekt „Auf die Sportgeschichte unserer Stadt appfahren“ übergeben. 

Empfangen wurden sie hier von Birgit Hesse, Präsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern und Steffen Freiberg, Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Als Mitglied der Körber-Stiftung, die den Wettbewerb ausrichtet, nahm Tatjana König an der Veranstaltung teil. 

Eine Woche lang wurde intensiv geforscht

Die jetzt ausgezeichneten etwa 40 Schülerinnen und Schüler aus Ribnitz-Damgarten sind im September/Oktober 2020 im Rahmen einer Themenwoche auf Spurensuche durch die Ribnitzer Sportgeschichte gegangen. Damals lernten sie noch in der Klassenstufe acht.

Eine Woche lang wurde intensiv zum Thema „Bewegte Zeiten. Sport macht Geschichte“ geforscht. Dazu wurden vier Arbeitsgruppen gebildet. Die „Geografen“ waren verantwortlich für die Festlegung der Ribnitzer Sportstätten und die Ermittlung der Standortkoordinaten mit GPS-Geräten. Bei ihnen war Kondition gefragt, denn es wurden über 12 000 Schritte zurückgelegt, berichtet Finja Behn aus der 9. Klasse. 

Schüler waren Historiker und Informatiker

Die „Historiker“ haben sich im Stadtarchiv unter anderem durch Zeitungsberichte, Akten und Briefe gewühlt. Die „Sportler“ übernahmen Botengänge zwischen den einzelnen Gruppen, liefen die Routen ab und unterstützten bei der Recherche. Aufgabe der „Informatiker“ war es, alle recherchierten Informationen zu den Koordinaten, Sportstätten und zu den Sportlern zu sammeln und in die App „Wherigo“ (iOS) einzufügen. „Diese Arbeit hat großen Spaß gemacht“, berichtet der Neuntklässler Robin Krybus. 

Bei der technischen Umsetzung wurde mit dem Rostocker Verein Abenteuer Frischluft kooperiert. Er ist nicht unbekannt in der Region, da er auf der Halbinsel Pütnitz das Geocaching-Event „Lost in MV“ veranstaltet hatte. Unterstützung habe man auch von Silke Kunz, Leiterin des Büros für Tourismus, Kultur und Stadtmarketing, bekommen, berichtet Juliane Janssen. Die Deutsch- und Geografielehrerin hat gemeinsam mit ihren Kolleginnen Sylvia Hampe, Anne-Gret Schween, Angela Huisinga, Miriam Sarx sowie ihrem Kollegen Michael Kroß das Projekt betreut.

Rundgang startet auf dem Ribnitzer Marktplatz 

Der Rundgang startet auf dem Marktplatz und führt zu sieben zentralen Orten der sportlichen Stadtgeschichte. Stationen sind unter anderem die Fischerstraße, das ehemalige Seglerheim am Ribnitzer Hafen, das Stadion am Bodden und die beiden Sporthallen am Mühlenberg. Zudem werden auch Persönlichkeiten der lokalen Sportgeschichte an den passenden Orten vorgestellt.

Und wie lautet das Fazit der Tutor/innen? Juliane Janssen: „Wir konnten mit dem Unterrichtsformat der Themenwoche unsere Schüler und Schülerinnen anders erleben als sonst. Es wurde auch anders gelernt. In den nächsten Themenwochen werden wir diese Arbeitsform weiterentwickeln. Die Strukturen sind vorbereitet. denkbar sind Stadtrundgänge zu den Themen politische Schauplätze, Wirtschaft, Kunst und Kultur.“ 

Fünf Beiträge von Schulen aus Mecklenburg-Vorpommern

Insgesamt 1349 Beiträge reichten Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland bei der Körber-Stiftung ein und beteiligten sich einzeln oder in der Gruppe am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten. 245 Landessiege und 250 Förderpreise werden in diesem Jahr vergeben, zudem werden die erfolgreichsten Schulen der jeweiligen Bundesländer ausgezeichnet.

Die Bernstein-Schule war die einzige Schule aus Mecklenburg-Vorpommern, die einen Preis erringen konnte. Insgesamt haben aus Mecklenburg-Vorpommern 58 Schülerinnen und Schüler fünf Beiträge eingereicht.

Und wie war die Fahrt nach Schwerin? Die habe ihnen sehr gefallen, berichten Anna-Hermine Schneider, Robin Krybus, Finja Behn und Laura Skurba stellvertretend für ihre Mitschüler und Mitschülerinnen. Besonders die Schlossführung nach der Auszeichnungsveranstaltung sei ein Erlebnis gewesen. Bei der Führung ging es bis auf das Dach der Goldenen Kuppel. Von dort aus hatten die Bernsteinschüler bei prächtigem Wetter einen tollen Blick auf Schwerin.

Von Edwin Sternkiker